Nicht nur unsere Haut wird im Winter trocken. Auch für unsere Pferde bedeutet die trockene, kalte Winterluft Stress. Besonders die Hufe leiden unter dauerhaft matschigen Weiden, scharfkantigem Schnee und Streusalz. Die Hufpflege hat im Winter also oberste Priorität. Natürlich ist sie das ganze Jahr über wichtig, doch im Winter solltest Du noch einmal ganz besonders auf eine gute Hufpflege achten. Hier geben wir dir die 5 besten Tipps für die Hufpflege im Winter.

 

Können Pferde kalte Hufe bekommen?

Nein, Pferde bekommen eigentlich keine kalten Füsse. Selbst wenn dir beim Reiten fast die Zehen abfrieren, musst Du dir um die Füsse deines Pferdes keine Gedanken machen. Selbst nach Stunden im Schnee bleiben gesunde Hufe angenehm warm. Sie sind nämlich sehr gut durchblutet und durch das Hufhorn optimal isoliert. Auch bei Minusgraden friert dein Pferd sich also nicht die Hufe ab. Das gilt jedoch nur für Pferde mit gesunden Hufen. Deswegen ist eine gute Hufpflege im Winter besonders wichtig.

Tipp 1: Immer Hufe auskratzen und kontrollieren

Auskratzen ist im Winter Pflicht. Vor und nach jedem Training und Weidegang gehört das Auskratzen zu einer guten Hufpflege dazu. Bei der täglichen Hufpflege kannst Du gleichzeitig einen gründlichen Check durchführen und die Gesundheit der Pferdehufe kontrollieren.

Nach dem Auskratzen solltest Du dir den Strahl genauer anschauen und ordentlich säubern. Strahlfäule zeigt sich hier an einem fauligen Geruch, Furchen oder Fasern. Für den Strahl eigenen sich zusätzlich Pflegeprodukte mit Eukalyptus, Jojoba, Nelken oder Rosmarin. Vergiss ausserdem nicht die Fesselbeugen. Im Winter ist Mauke besonders häufig und diese zeigt sich hier zuerst. Schaue dir bei beschlagenen Pferden zusätzlich die Eisen ganz genau an.

Tipp 2: Für trockenen und sauberen Untergrund sorgen

Bewegung ist auch im Winter wichtig. Denn Auslauf und Training sorgen für eine gesteigerte Durchblutung und damit für einen ausgeglichenen Stoffwechsel. Das kommt wiederum auch den Pferdehufen zu Gute. Jedoch sollte dein Pferd im Winter nicht nur auf der Weide stehen. Denn stehen die Hufe die ganze Zeit im Matsch, weichen sie bald auf und können Fäulnis entwickeln. Sorge also zwischendurch für einen trockenen Boden, zum Beispiel im trockenen Unterstand des Offenstalls oder mit einer sauber eingestreuten Box. So können die Hufe in Ruhe trocknen und quellen nicht immer weiter auf.

Sind die Hufe eh schon aufgeweicht, dringen Bakterien und Pilze leichter ein. Deswegen solltest Du auch auf den Paddocks und Weiden für eine gute Hygiene sorgen. Dazu gehört das Beseitigen von Matsch durch Holzschnitzel oder Sand und das regelmässige Abäppeln. Beachte bei den Holzschnitzeln und dem Sand, dass Du sie regelmässig erneuern musst, um den Anti-Matsch-Effekt beizubehalten.

Tipp 3: Verwöhnprogramm für die Hufe mit Huffett, Waschen und Co

Du möchtest deinem Pferd im Winter etwas Gutes tun? Deswegen greifst Du bei der Hufpflege zu extra viel Huffett oder Huföl? Gehe bitte sparsam damit um. Viele Hufschmiede raten inzwischen sogar ganz davon ab, da das Fett die Poren der Hufe verschliesst und so das Hufhorn nicht mehr atmen kann. Das Fett sorgt so für einen luftdichten Film, unter dem sich Feuchtigkeit, Fette, Öle und Bakterien sammeln und sogar ausbreiten können. Das kann zu Strahlfäule führen.

Was sinnvoller ist, ist dir im Winter etwas mehr Zeit für die Hufpflege zu nehmen und die Hufe gründlich zu schrubben. Befreie sie mit der Wurzelbürste vom Matsch und schrubbe sie danach mit klarem Wasser. Saubere Hufe machen es Bakterien schwerer einzudringen und sich auszubreiten.

Tipp 4: Die richtige Fütterung für gesunde Hufe

Gesunde Hufe beginnen mit einer gesunden Ernährung. Diese sollte hochwertig sein und immer frei von Schadstoffen. Im Winter sind Biotin und Zink noch einmal wichtiger als sonst. Denn laut Studien soll sich Biotin positiv auf die Keratin-Bildung im Huf auswirken. Das Protein Keratin ist der Hauptbestandteil der Hufwand und damit unverzichtbar.

Zink verbessert das Wachstum, die Struktur und Qualität der Hufe. Beides sorgt ausserdem auch für ein schönes Fell und eine gesunde Haut. Ein ausgewachsenes Pferd um die 600 Kilogramm verträgt täglich eine Zugabe von circa 20 Milligramm Biotin. Es gibt auch spezielle Nahrungsergänzungsmittel für Pferdehufe. Diese enthalten Spurenelemente, Mineralstoffe, Proteine, Vitamine und Fette.

Tipp 5: Barhuf im Winter

Mit oder ohne Hufeisen im Winter? Am gesundesten und sichersten ist es, wenn Pferde im Winter barhuf laufen. Das Pferd hat so einen besseren Halt. Schnee und Matsch stollen nicht auf und dein Pferd hat direkten Kontakt zum Untergrund. Im Winter ist der Stoffwechsel langsamer und der Huf wächst nicht so schnell nach. Ein guter Nebeneffekt davon ist ausserdem, dass sich die Hufe erholen und regenerieren können. Möchtest Du dein Pferd im Winter trotzdem beschlagen lassen, kannst Du das meist weniger häufig tun als im Sommer.

Wie hoffen, unsere Winter Hufpflege Tipps haben dir geholfen! Jetzt ab nach draussen und auf in den Stall 😊

4.7/5 aus 145 Bewertungen
Werbung