Du wünschst dir, dein Pferd könnte sprechen? Das kann es! Nur anders als wir Menschen. Um mit deinem Pferd zu kommunizieren, ist es wichtig, die Grundlagen der Pferdesprache zu kennen. Dazu gehört das richtige Deuten der verschiedenen Laute, wie zum Beispiel dem Schnauben oder Wiehern. Hier zeigen wir dir, was Du über die Pferdesprache wissen musst und wie Du mit deinem Pferd redest.

 

Wie sprechen Pferde?

Pferde haben keine „Sprache“ wie wir. Eigentlich reden sie gar nicht. Trotzdem teilen sie uns ständig etwas mit. Wenn Du schon lange reitest oder mit Pferden arbeitest, hast Du vielleicht auch das Gefühl, dass Du und dein Vierbeiner euch auch ohne viele Worte verstehen. Woran liegt das?

Pferde nutzen zum Sprechen zwar keine Wörter, dafür aber ihren ganzen Körper. Kleinigkeiten, wie die Haltung der Ohren oder die Blickrichtung können dir bereits viel mitteilen. Auch die Körperhaltung oder Geräusche wie Schnauben und Wiehern dienen der Kommunikation. Pferdesprache besteht also aus allen Sinnen. Auch untereinander nutzen Pferde all ihre Sinne, um sich zu verständigen.

Dass sie hauptsächlich lautlos kommunizieren, hat übrigens einen Sinn. Pferde sind Fluchttiere und wollen schnell und unerkannt vor Feinden wegrennen oder sich verstecken. Würden sie dabei in der Herde viele Geräusche machen, würden sie schnell entdeckt werden. Daher greifen sie überwiegend auf eine Sprache ohne Laute zurück.

Warum wiehern Pferde?

Manchmal sind Pferde dennoch auch mit Lauten äusserst redebedürftig. Dann schnauben, wiehern, grummeln und schmatzen sie. Manche Pferde sind grundsätzlich vokaler, andere weniger. Jedes Pferd hat ausserdem seine eigene Stimme. Wahrscheinlich wirst Du es auch nur daran von anderen Pferden unterscheiden können und deinen vierbeinigen Freund an seiner Stimme erkennen, auch ohne ihn zu sehen. Zusätzlich nutzen Pferde unterschiedliche Stimmlagen. Darin ist die Pferdesprache der Menschensprache ähnlich. Sie sind mal laut, mal leise, mal hoch, mal tief, mal schrill und mal dumpf.

Um das Wiehern richtig zu deuten, ist es wichtig, nicht nur auf den Laut zu achten, sondern dabei das Gesamtbild zu betrachten. Schlägt der Schweif beim Wiehern? Sind die Ohren angelegt? Übrigens: Laut einer Studie konnten 65% der Reiter das Wiehern ihres Pferdes richtig einordnen. So weit fehlt es also gar nicht zum Pferdeflüsterer. 😉

Wiehern auf dem Weg zur Weide

Wiehert dein Pferd auf dem Weg zur Weide, will es den anderen Pferden aus der Ferne schon einmal „Hallo“ sagen. Denn in der Natur nutzen sie das langgezogene Wiehern auch, um sich wiederzufinden, sich anzukündigen oder um die Herde zusammenzuhalten.

Brüllendes Wiehern

Pferde wiehern auch, wenn sie Angst haben, wütend sind oder kämpfen. Dann klingt es ganz anders und ist deutlich aggressiver. Werden Stuten von einem Hengst bedrängt, wiehern sie so. Auch Hengste untereinander geben ein brüllendes Wiehern von sich, wenn sie sich nicht verstehen. Dann kündigt es auch oft einen Kampf an. Gibt ein Hegst auf, wiehert er schrill, um seine Unterwerfung zu zeigen.

Blubberndes Wiehern

Am häufigsten ist ein leises, sanftes Wiehern, auch Blubbern genannt. Das ist ein gutes Zeichen und wird von Pferden untereinander oder gegenüber Menschen zur Begrüssung genutzt. Sie wollen damit meist zeigen, dass sie sich freuen, dich zu sehen und dass Mensch oder Tier ruhig näher kommen soll. Hengste blubbern lang und tief, wenn Stuten in der Nähe sind, um auf sich aufmerksam zu machen. Stuten nutzen das Blubbern auch, um mit ihrem Fohlen zu kommunizieren.

Quietschendes Wiehern

Das quietschende Wiehern kann entweder vor Freude sein oder eine Warnung. Um es richtig einordnen zu können, solltest Du das ganze Pferd betrachten.

Warum schnauben Pferde?

Schnauben hört man als Pferdemensch häufig. Wahrscheinlich ist dir auch schon aufgefallen, dass es ganz viele unterschiedliche Arten von Schnauben gibt. Mal klingt es total entspannt und dann wieder eher genervt. Schnauben sie laut und öfter hintereinander, wollen sie eine Warnung aussprechen und sind aufgeregt. In unbekannten Situationen oder bei neuen Entdeckungen ist das oft der Fall.

Ein lockeres Schnauben zeigt, dass dein Pferd entspannt ist. Das ist also ein gutes Zeichen. Dein Pferd fühlt sich dann richtig wohl. Das kann zum Beispiel beim Reiten, beim Longieren oder beim Streicheln sein.

Eine fast lautlose Form des Schnaubens ist das Anpusten. Das ist die ultimative Liebeserklärung und Du kannst so richtig stolz darauf sein! Denn das Anpusten nutzen Pferde, um ihre Zuneigung zum Ausdruck zu bringen.

Wie versteht man Pferdesprache?

Du möchtest Pferdesprache lernen? Dann schau unbedingt genau hin. Mit einer aufmerksamen Beobachtung und viel Übung, wird es dir bald leichtfallen, dein Pferd zu verstehen. Nutze auch Artikel, wie diesen hier, um dein Hintergrundwissen zu erweitern und leichter Pferdisch zu lernen. Natürlich kann es etwas dauern, dein Pferd wirklich zu verstehen. Hab Geduld und übe einfach weiter.

Warum Du Pferdesprache lernen solltest

Die Sprache der Pferde richtig zu deuten, ist unglaublich wichtig. Möchtest Du eine enge Bindung zu deinem Pferd aufbauen, solltest Du es verstehen können. Eure Kommunikation wird so viel einfacher und ihr werdet ein echtes Team. Auch beim Training hilft es, ein gutes Verständnis der Pferdesprache zu haben. Wenn Du weisst, wie sich dein Pferd gerade fühlt, wird es auch leichter, mit ihm zu arbeiten. Du merkst dann, ob es dich verstanden hat, ob es Spass am Training hat oder gerade lieber wo anders wäre. Und Du weisst endlich, warum es manchmal perfekt hört und dann wieder überhaupt nicht macht, was Du willst.

Ein gutes Verständnis hilft ausserdem, optimal für dein Pferd zu sorgen und es artgerecht zu behandeln. Du merkst schneller, ob es Schmerzen hat, sich unwohl fühlt oder es mit einem bestimmten Pferd überhaupt nicht zurechtkommt. So kannst Du frühzeitig Gegenmassnahmen ergreifen und es vor Verletzungen und Co bewahren.

Du möchtest noch mehr über die Körperhaltung deines Pferdes zur Kommunikation wissen? Dann lies unbedingt „Pferdesprache lernen – das musst Du wissen“.

 

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